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Die KS 80 Super wurde nach der IFMA 1982 der Star der Münchner Zündapp-Werke.

KS 80 Super mit wassergekühltem Motor, 7 kW, 5-Gang-Klauenschaltgetriebe, Doppelschleifen-Rohrrahmen mit 5-fach verstellbarem gedämpftem Zentralfederbein, hydraulisch gedämpfter Telegabel, Scheibenbremse vorn, Elektronikzündung, 12V/130 W Gleichstrom Bordnetz, 4-fach Blinkanlage, verriegelbarer Zweimann-Sitzbank, Spoiler mit Ablagefach, Schutzhelmsicherung, Gepäckträger mit Packtaschenhalterung, H4-Scheinwerfer 12V/60-55 W

Mit Stand vom 01.01.2020 sind noch 139 (2012: 343) Fahrzeuge Zündapp Typ 537 beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg als Bestand registriert.

Jahrelang hielten die Münchener Zündapp-Werke an einer für die Marke typischen Rahmenkonstruktion fest. Danach bildete ein Druckgußstück aus legiertem Aluminium das Hauptrahmenteil, an das die beiden Rohrrahmenunterzüge angeschraubt waren. Diese Konstruktion war zwar robust und verwindungssteif, beschränkte aber gleichzeitig durch ihre schwer abzuändernde Form neue Motorradkonzepte.

Mit dem Modell 537 löst ein völlig neu entwickelter Rahmen aus Stahlrohr das Druckgußkonzept ab. Den Hauptrahmen bildet ein 468 Millimeter langes, 60 Milimeter starkes Zentralrohr, an dessen vorderen Ende vom Lenkkopf aus zwei Rohrschleifen unter dem Motor hindurchführen und wieder an das hintere Ende angeschweißt sind. Der Hilfsrahmen zur Auflage der Sitzbank und des Gepäcktragers ist an den Rahmen angeschraubt. Die in Sintermetallbuchsen gelagerte Hinterradschwinge wird über ein fast waagrecht unter der Sitzbank liegendes, fünfach vorspannbares, SEBAC Federbein abgestützt. Durch die neue Rahmenkonstruktion war es nun ein leichtes, andere Luftfiltergehäuse und eine große 12V Naßbatterie unterzubringen.

Außer einem neuen Fahrwerk wurde der KS 80 Super auch eine stärkere Lichtmaschine spendiert, die einen kräftigen H4 -Scheinwerfer ermöglichte. Gerne hätten die Ingenieure von Zündapp eine entsprechende Lichtmaschine von Bosch eingebaut, doch hatte Bosch nichts passendes im Angebot. Somit bediente man sich einer 12V 130Watt Motoplat-Anlage aus spanischer Produktion, die schon zwei Jahre zuvor bei Hercules verwendet wurde.

Bevor die Motoplat-Anlage jedoch zufriedenstellend arbeitete, musste noch einiges an Entwicklungsarbeit geleistet werden. So musste ein Weg gefunden werden, um die im Betrieb anfallende Wärme der Lichtmaschine abzuleiten. Ohne Kühlung treten an den Dioden der Lichtmaschine Temperaturen von 130 Grad auf, was der Haltbarkeit nicht förderlich ist. Die Zündapp Techniker lösten das Problem, indem Sie ein Fächerrad auf dem Generator befestigten und in dem linken Gehäusedeckel zwei Öffnungen plazierten, die für Ein und Austritt der Kühlluft sorgen. Durch diese Maßnahmen konnte die Temperatur an den Dioden um ca. 20 Grad gesenkt werden und die Haltbarkeit war gegeben.

Der Motor (314-070, 314-073) ist in den Steuerzeiten geringfügig gegenüber dem, aus den KS80 Modellen bekannten Motor (314-010), überarbeitet worden, auch um die 0,2 KW an Leistung für die Lichtmaschine bereitzustellen. Ebenso wurde die untere Pleuellagerung und die Kupplung geringfügig verändert.

Sämtliche Baugruppen sind an der 537 so großzügig dimensioniert, dass aus der 80er durchaus auch ein hubraum- und leistungsstärkeres Motorrad hätte werden können. Doch der Konkurs von Zündapp im Jahre 1984, verhinderte dies.

Zu Anfang gab es die Modellreihe 537 in zwei Farbvarianten:
Als KS 80 Super in strato-silber oder metallic-rot, später als KS 80 Sport in carrera-weiß/rubin-rot oder diamant-schwarz/rubin-rot

Wenige handgefertigte Einzelstücke kamen als Modell KS 80 Super Sport mit Einzelsitzbank und Vollverkleidung zu den Kunden.